«‹Der Ort für alles› / Was plakativ klingen mag / und dennoch wahr ist.» Mit diesem Eydu poetographierte Oliver Schibli 2018 die Steinberggasse. Zweifelsohne gibt es in Winterthur keinen zweiten Ort, an dem die Stadt so zusammenkommt wie in der Steibi. Sei es am Wochen- oder Weihnachtsmarkt, vor der MFW-Hauptbühne oder an einer Klimademo, auf ein Glacé oder einen Kaffee, ein Konzert im Albani oder einen Sprung in einen der Judd-Brunnen: Hier wirkt der öffentliche Raum oftmals wie das Zuhause vieler. Manche nehmen ihre Fussbälle, andere ihre Esstische mit, wieder andere lassen gelegentlich die frisch aufgepinselte Haarfarbe bei einem Glas Prosecco vor dem Haus Nummer 27 einwirken. Anwohner*innen? Nein, mit grösster Wahrscheinlichkeit tiefenentspannte Kund*innen vom Coiffeur Blond. 2012 übernahmen Evelyn Schär und Jasmin Frei das Geschäft. Sie arbeiten heute in einem Team von viereinhalb Coiffeusen, von denen jede einen loyalen Kund*innenstamm hat – und der Coiffeur Blond gehört zum Inventar der Steibi, diesem Ort, an dem es alles geben und alles Platz finden kann. Zum Beispiel bunte Ponys im Schaufenster, die zur allerlei Haarfantasien führen können.
Quelle: Aleks Sekanic, Poetographin und Redakteurin beim Kulturmagazin Coucou
Sophie Graff
*1989, ist freischaffende Illustratorin und bringt mit ihren Wandmalereien Räume zum Leben. Sie und lebt und arbeitet seit über 10 Jahren in Winterthur. Ihre Haarpracht vertraut sie fast genau so lange nur den Blond-Coiffeusen an der Steinbergasse an.
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