Vitodura

von Carmela Leggio

Vitodura staunt über auf das rege städtische Treiben. Die Menschen gehen ihren Tätigkeiten, Pflichten und Vergnügungen nach und bemerken nicht, dass sie neugierig beobachtet werden. Das in den Jahren 1865 bis 1869 von Gottfried Semper (1803-79) erbaute Winterthurer Stadthaus zählt zu den herausragendsten Werken des Historismus und ist zusammen mit der Semper Oper in Dresden sowie dem ETH-Hauptgebäude in Zürich eine der wichtigsten Bauten des Architekten. Über den Südgiebel setzt Semper eine Vitodura genannte, antike Nemesis, die mit der Mauerkrone als Göttin der Gerechtigkeit und Schutzherrin der Stadt gekennzeichnet ist. Ihr Pendant über dem Nordgiebel ist eine Statue der Pallas Athene, der Göttin der Weisheit. Flankiert werden beide Figuren von Eck-Akroterien in der Gestalt von Greifen (geflügelten Löwen), die Weisheit und Gerechtigkeit beschützen. 1915 wurden die Giebelfiguren aus Sicherheitsgründen entfernt. 2005 und 2007 kehrten die Figuren zurück an ihren Platz. Der Historismus Springbrunnen von 1872 ist ein Abschiedsgeschenk des Winterthurer Stadtbaumeisters und Architekten Karl Wilhelm Bareiss (1819-1895). Er gilt auch als Denkmal für die in Winterthur 1872 eingeführte Wasserversorgung. Die Speisung erfolgt ab dem Wassernetz, ist der
Brunnen gefüllt, wird das Wasser umgewälzt.

Quelle: winterthur-glossar.ch

Carmela Leggio

wohnt und arbeitet seit 1995 in Winterthur in ihrem Atelier an der Stadthausstrasse und blickt jeden Tag zum Stadthaus hinüber.

www.carmela-leggio.ch

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